Was ist Rosacea?

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Rosacea ist eine entzündliche Hautkrankheit, die nicht ansteckend ist. Sie tritt häufig erstmals im mittleren Lebensalter auf. Seltener sind Kinder betroffen. Besonders häufig tritt die Krankheit bei hellhäutigen Menschen auf. Aufgrund der Verteilung und der Erscheinung wird die Erkrankung auch als Fluch der Kelten bezeichnet. Weitere Namen für Rosacea sind Kupferrose, Couperose und Rotfinne.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Ursachen von Rosacea
  2. Rosacea Symptome: Wie kann die Krankheit erkannt werden?
  3. Rosacea Auslöser und Risikofaktoren
  4. Kann Rosacea vorgebeugt werden?
  5. Rosacea Behandlung
  6. Rosacea: Kann gesunde Ernährung helfen?
  7. Welcher Arzt sollte bei Verdacht auf Rosacea aufgesucht werden?
  8. Psychische Belastung durch Rosacea

Ursachen von Rosacea

Eine eindeutige Ursache für die Erkrankung ist noch nicht bekannt. Es ist jedoch klar, dass es sich um eine Entzündungsreaktion handelt.

Risikofaktoren für die Hautkrankheit sind unter anderem:

  • die erbliche Veranlagung
  • das Alter, Auftreten häufig erstmals ab dem 30. Lebensjahr
  • Störungen des Immunsystems
  • Durchblutungsstörungen
  • gehäuftes Auftreten der Demodex-Milbe auf der Haut

Der Einfluss der jeweiligen Faktoren ist zwar noch nicht geklärt und somit handelt es sich partiell um Annahmen und Beobachtungen. Die einzelnen Punkte treten aber zumindest gehäuft mit dem Erscheinen der Rosacea auf.

Rosacea Symptome: Wie kann die Krankheit erkannt werden?

Wenn die Krankheit erstmalig auftritt, fallen die Anzeichen zunächst harmlos und unscheinbar aus. Mit der Zeit scheinen sie sich jedoch zu verschlimmern. Zu den Rosaea Symptomen gehören:

  • Rötungen / Flushs: Das Gesicht rötet sich schlagartig, beispielsweise nach einer warmen Dusche, durch Alkohol oder nach dem Aufenthalt in der Sonne. Die Rötungen können vorübergehend oder dauerhaft sein. Ebenfalls möglich ist es, dass sich einzelne kleine Blutgefäße nicht mehr zusammenziehen und als feine Äderchen sichtbar bleiben.
  • Schwellungen und Verdickungen der Haut: Eine spezielle Form der Rosacea führt zu anhaltenden Schwellungen und Verdickungen der Haut. Vor allem bei Männern kann eine „Knollennase“ entstehen. Stirn, Ohrläppchen, Kinn und Kiefer können aber ebenfalls betroffen sein.
  • Beschwerden an den Augen: Trockene, rote, tränende und gereizte Augen können die Rosacea begleiten. Oftmals sind zudem die Lidränder entzündet, die Hornhaut wird gereizt, gerötet und ist empfindlicher gegen Infektionen. Gerstenkörner an den Lidern sind keine Seltenheit. Die Symptome an den Augen können zusätzlich zu den anderen Beschwerden aber auch als einzige Anzeichen auftreten.
  • Papeln und Pusteln: Entzündete Papeln und eitergefüllte Pusteln können im Rahmen der Rosacea auftreten. Sie finden sich oft gleichmäßig und symmetrisch verteilt im Gesicht. Nacken, Hals und Kopfhaut können aber ebenfalls betroffen sein.
  • Hautbeschwerden: Jucken, Brennen, trockene Stellen aber auch stechende Beschwerden können mit Rosacea einhergehen.
  • Empfindlichkeit: Die Haut wird oftmals sehr empfindlich. Selbst bisher als sehr mild empfundene Cremes werden nicht mehr vertragen. Kosmetika, Wasser und Wärme können Flushs auslösen.

Rosacea Auslöser und Risikofaktoren

Obwohl das genaue Zusammenspiel und die Ursachen für Rosacea noch nicht bekannt sind, finden sich in der Fachliteratur immer wieder Auslöser. Diese können die Krankheit insgesamt verschlimmern und Schübe beziehungsweise Flushs auslösen. Zu den Auslösern und Risikofaktoren gehören unter anderem:

  • Alkohol: Durch Alkohol werden die Gefäße erweitert, was auch ohne Rosacea zu Rötungen führen kann. Besteht die Krankheit aber, kann Alkohol einen vorübergehenden oder länger anhaltenden „Flush“ auslösen.
  • Demodex-Milben: Ob die Milben die Krankheit auslösen oder durch sie angelockt werden ist unklar. Die Milben treten auf der Haut von Erkrankten jedoch überdurchschnittlich häufig und in vermehrter Anzahl auf.
  • Körperliche Anstrengung: Sport, Tanzen oder andere körperliche Anstrengungen erhöhen die Durchblutung. Die Gefäße werden erweitert. An sich ist das eine normale Erscheinung. In Verbindung mit Rosacea hält die Rötung jedoch viel länger an und es kann ein intensiver Flush hervorgerufen werden.
  • Kosmetika und Pflege: Ungeeignete Pflegemittel und Kosmetika können die Haut reizen und Irritationen sowie Entzündungserscheinungen hervorrufen. Das kann auch auf Mittel zutreffen, die jahrelang problemlos verwendet wurden.
  • Scharf gewürzte Speisen: Scharfe Gewürze wie Chili, Pfeffer oder Curry lassen bereits ohen Rosacea die Durchblutungsrate ansteigen und können Gesichter röten. Besteht die Hauterkrankung, kann scharf gewürztes Essen wiederum für einen intensiven Flush sorgen.
  • Stress und psychische Belastungen: Negativer Stress ist immer ungesund. Er wirkt jedoch zunächst anregend auf den Körper und steigert damit die Durchblutungsrate. Diese Steigerung wirkt wiederum verschlimmernd auf die Rosacea.
  • Temperaturen: Extreme Kälte oder Hitze sowie abrupte Wechsel können erhebliche Rötungen hervorrufen.
  • UV-Strahlung: Sonne ist zwar wichtig zur Bildung von Vitamin D. Im Übermaß genossen stresst sie die Haut jedoch und kann dadurch Rosacea Schübe begünstigen. Ausgedehnte Sonnenbäder und Solarienbesuche sollten daher unterlassen werden.

Kann Rosacea vorgebeugt werden?

Ja und nein. Es ist möglich, die Krankheit zu managen, die Häufigkeit von Schüben zu mindern und Verschlimmerungen zu vermeiden oder das Risiko für eine Verschlechterung zumindest gering zu halten. Allerdings fallen die vorbeugenden Maßnahmen sehr individuell aus. Daher ist das folgende Vorgehen empfehlenswert:

1. Rosacea Tagebuch führen: Treten Rötungen nach einem Glas Wein auf? Oder nach dem hektischen Arbeitsalltag? Kommt es nach bestimmten Speisen zu einem Flush oder nach einem Tag am Strand? In dem Tagebuch sollte jedes Detail festgehalten werden. Speisen und Getränke, Wetter, Stresslevel und eingenommene Medikamente müssen vermerkt werden.
2. Auslöser feststellen: Nachdem das Tagebuch für mindestens einen Monat geführt wurde, können individuelle Auslöser einfacher festgestellt werden. Ist es vielleicht eine spezielle Creme oder ein schneller Temperaturwechsel, beispielsweise wenn im Winter ein beheizter Raum betreten wird?
3. Auslöser vermeiden: Sobald die Auslöser bekannt sind, können sie auch gezielt vermieden werden. Sinnvoll ist es, wenn dafür Strategien festgelegt und getestet werden. Anstelle von scharfen Gewürzen könnten beispielsweise frische Kräuter zum Einsatz kommen. Bei großer Stressbelastung können Entspannungstechniken, wie Atemmeditation Abhilfe schaffen.
4. Gesunde Lebensweise verfolgen: Wenig negativer Stress, ausreichend Schlaf und Entspannung, eine ausgewogene Ernährung und ein gesundes Maß an Bewegung stärken den Körper, das Immunsystem und nicht zuletzt die Haut.

Rosacea Behandlung

Eine Rosacea Therapie kann äußerlich, innerlich oder als Kombinationsbehandlung erfolgen. Die Mittel sollen die entzündlichen Reaktionen lindern und die Gefäße wieder verengen. Für die äußerliche Anwendung stehen Cremes, Salben, Lotionen und Gele zur Verfügung. Zur innerlichen Therapie werden Wirkstoffe eingesetzt, die antibiotisch wirken und damit gegen Entzündungen eingesetzt werden können.

Abhängig von dem jeweiligen Fall können die Anwendungen auch kombiniert werden, um die chronische und unheilbare Krankheit zu regulieren und bestmöglich in den Griff zu bekommen.

Rosacea: Kann gesunde Ernährung helfen?

DIE richtige Ernährung bei Rosacea gibt es nicht. Allerding kann ein ausgewogener Speiseplan die Intensität der Erkrankung abschwächen. Vielen Betroffenen hilft es, weniger Zucker und tierische Produkte auf den Teller zu bringen. Pflanzliche und weitestgehend unverarbeitete Lebensmittel sollen sich hingegen hilfreich zeigen. Wissenschaftlich bestätigt sind diese Erfahrungswerte jedoch noch nicht.

Welcher Arzt sollte bei Verdacht auf Rosacea aufgesucht werden?

Ist die Haut betroffen, sollte ein Dermatologe – also ein Hautarzt – aufgesucht werden. Sind die Augen betroffen, kann (zudem) auch ein Augenarzt hinzugezogen werden.

Psychische Belastung durch Rosacea

Ständig rot im Gesicht, eitrige Pusteln und empfindliche Haut sind an sich bereits belastend. Die psychische Komponente sollte aber gerade bei Rosacea nicht außer Acht gelassen werden. Selbsthilfegruppen können Abhilfe schaffen oder zumindest Austausch und Unterstützung bieten. Auch eine Therapie kann sinnvoll sein. Denn die Flushs und Veränderungen der Haut führen zu Stress, der wiederum neue Schübe auslösen kann. Wichtig ist es daher, sich neben der Haut auch um die Psyche zu kümmern.

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