Die nützlichen Bakterien oder Pilze (Probiotika) in der Vagina spielen eine wichtige Rolle im bakteriellen Ökosystem einer Frau. Sie produzieren Milchsäure, wodurch der pH-Wert in der Vagina leicht sauer wird. Dies schafft eine Umgebung, die verhindert, dass pathogene Bakterien eine Infektion verursachen. Nehmen aus irgendeinem Grund die Probiotika ab, steigt der PH-Wert die Vagina wird weniger sauer und es kann zu einer bakteriellen Vaginose kommen.
Im Wesentlichen ist bakterielle Vaginose einfach das Ungleichgewicht zwischen Lactobacillus und der Vielzahl der pathogenen Stämme, die innerhalb der Vagina leben. Doch welche Rolle spielt der Mann dabei?
Ist bakterielle Vaginose ansteckend?
Eine Frage, die häufig bei bakterieller Vaginose gestellt wird, ist, ob die Krankheit ansteckend ist oder nicht. Normalerweise entwickelt sich bakterielle Vaginose in der Scheide und kann bei sexuell aktiven Frauen wie auch bei enthaltsam lebenden Frauen vorkommen. Es ist noch nicht genau geklärt, welche Rolle sexuelle Aktivität bei der Entwicklung von bakterieller Vaginose spielt. Fest steht jedoch: Je mehr Sex-Partner eine Frau hat, desto größer ist das Risiko.
Obwohl Bakterielle Vaginose die Geschlechtsorgane befällt, ist sie keine Geschlechtskrankheit. Eine sexuell übertragbare Krankheit wird hauptsächlich durch Geschlechtsverkehr übertragen. Es ist jedoch zu beachten, dass bakterielle Vaginose die Chancen erhöht an Geschlechtskrankheiten wie HIV, Gonorrhoe oder Chlamydien zu erkranken.
Können Männer auch bakterielle Vaginose bekommen?
Bakterielle Vaginose bei Männern ist nicht möglich, da es sich nur um eine vaginale Erkrankung handelt. Die Genitalien von Männern bieten nicht die gleiche Art von Umgebung wie die Genitalien von Frauen, deshalb kann diese Infektion dort nicht gedeihen. Männer können jedoch die Infektion der Frau durch regelmäßige sexuelle Kontakte verschlimmern, da ihre Genitalien Spuren von Bakterien besitzen können, die von einem Sexualpartner auf sie übertragen wurden. Trotz des Risikos der Verbreitung durch Geschlechtsverkehr gilt die bakterielle Vaginose nicht als sexuell übertragbare Krankheit. Dies liegt auch daran, dass sogar Frauen, die nicht sexuell aktiv sind, die Krankheit bekommen können.
Faktoren, die das Risiko einer bakteriellen Vaginose erhöhen
Nach Schätzungen der Gesundheitsbehörden kann in Deutschland bei etwa 5 Prozent aller Frauen zwischen 14 und 49 Jahren diese Krankheit festgestellt werden. Bei schwangeren Frauen sind etwa 7 bis 22 Prozent betroffen. Insgesamt erkranken rund 20 Prozent aller Frauen im Laufe ihres Lebens mindestens einmal an bakterieller Vaginose. Damit gehört diese Krankheit zu den häufigsten Vaginalerkrankungen.
Die Ursachen der bakteriellen Vaginose sind nicht vollständig geklärt, aber es gibt bestimmte Faktoren, die Ihr Risiko erhöhen, es zu bekommen:
Spülungen
Spülungen stören das Gleichgewicht zwischen den probiotischen und pathogenen Bakterien in Ihrer Vagina. Ärzte empfehlen die Genitalien stattdessen mit einer milden Seife und Wasser reinigen.
Verwendung von duftenden Badeprodukten
Duftende Seifen, Schaumbäder und andere parfümhaltige Produkte enthalten scharfe Chemikalien, können die Vagina reizen und in der Folge ein bakterielles Ungleichgewicht verursachen.
Unsicheren Sex üben
Wenn der Partner kein Kondom benutzt, hat eine Frau möglicherweise ein höheres Risiko für bakterielle Vaginose. Bei mehreren Sexualpartnern erhöht sich das Risiko, vor allem, wenn sie aus Männern und Frauen bestehen.
Schwangerschaft
Bakterielle Vaginose ist eine der häufigsten vaginalen Infektionen, die eine schwangere Frau entwickeln kann. Da die genaue Ursache der Krankheit unbekannt ist, wird angenommen, dass hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft eine Umgebung schaffen, in der Bakterien in der Vagina wachsen können.
Fazit
Obwohl Männer keine bakterielle Vaginose haben können, spielen sie bei der Übertragung eine Rolle. Bei der Behandlung dieses Problems empfehlen viele Ärzte daher beiden Partnern, die Medikamente einzunehmen, um ein erneutes Auftreten zu verhindern.