Spargel: Wer Gicht hat, sollte achtsam sein

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Spargel ist lecker, aber enthält Purine – Gichtpatienten sollten aufpassen, dass ihr Harnsäurespiegel nicht zusätzlich erhöht wird. Ursache: die Purine im Spargel.

Für Spargelfans gibt es kein Halten mehr: Dank des milden Winters ist das königliche Gemüse bereits jetzt erhältlich. Während viele jeden Tag neue Rezepte ausprobieren und dem Genuss des „essbaren Elfenbeins“ frönen, kann das Spargel-Gericht für Gichtpatienten ein bitteres Nachspiel haben. Denn mitunter kann bei diesen Menschen nach dessen Verzehr ein Gichtanfall folgen.

Bei Menschen, die an Gicht erkrankt sind, können die Nieren genetisch bedingt nicht ausreichend Harnsäure ausscheiden, wodurch ihr Harnsäurespiegel im Blut erhöht ist. Wird dann noch purinreiche Nahrung konsumiert, kann das die Harnsäure zusätzlich ansteigen lassen. Das ist nicht nur bei Fleisch, Innereien, Fisch und Hülsenfrüchten der Fall, sondern auch bei dem beliebten Frühlingsgemüse Spargel. Spargel gehört wie auch Broccoli und Rosenkohl zu den Gemüsesorten, die Purine enthalten, wenn auch deutlich weniger als Fleisch und Fisch. Purine wiederum werden im Körper zu Harnsäure umgewandelt. Kann der Überschuss an Harnsäure nicht über die Nieren ausgeschieden werden, können sich Harnsäurekristalle an Gelenken oder den Organen ablagern. Diese wiederum können das Gelenk stark schädigen oder zu Nierensteinen führen.

Gicht: Tipps für die Ernährung

Um dies nicht noch zu begünstigen, sollten Gichtpatienten neben ausreichend Bewegung auch auf ihr Gewicht und auf eine purinarme Ernährung achten – beispielsweise mit Eiern, Milchprodukten, Obst und Kartoffeln. „Wenn Sie Spargel im Frühjahr genießen wollen, wählen Sie eine überschaubare Portion (ca. 250g) und kombinieren sie diesen am besten mit Eiern oder Milchprodukten, statt mit großen Portionen Fleisch und Fisch“, rät Dr. Ute Gola, Geschäftsführerin vom gleichnamigen Institut für Ernährung und Prävention in Berlin.

Moderne Medikamente können Harnsäure senken

Bei einigen Gichtpatienten reicht allerdings eine alleinige Ernährungsumstellung nicht aus, um dauerhaft erhöhte Harnsäurespiegel zu senken. Diese müssen in der Regel medikamentös behandelt werden, da sie auf vielerlei Weise schädlich für den Körper sind: Unbehandelt können sich nicht nur Harnsäurekristalle an den Gelenken und Organen ablagern, sondern es können auch die Nieren – etwa durch die Bildung von Nierensteinen – in Mitleidenschaft gezogen werden. Um das zu vermeiden oder um bestehende Ablagerungen zu lösen, ist eine frühzeitige und dauerhafte Therapie mit harnsäuresenkenden Medikamenten wichtig. Ziel der Behandlung muss es sein, langfristig einen Harnsäurewert unter 6 mg/dl (360 µmol/l) zu erreichen.
Gichtpatienten, die ihren Harnsäurewert dauerhaft auf einem niedrigen Niveau (unter 6 mg/dl) halten und sonst ihre Ernährung im Blick haben, können auch in der Spargelzeit oder rund um die Osterfeiertage mal dem Genuss des königlichen Gemüses frönen. „Allerdings sollten sie dabei auf die Portionsgröße achten, geschickt mit purinarmen Nahrungsmitteln kombinieren und nach Möglichkeit die Mahlzeiten nicht mit Alkohol und Softdrinks abrunden“, rät Dr. Gola. So hat die Spargel- und Osterzeit, in der das Gemüse häufig auf dem Speiseplan steht, auch für Gichtpatienten ihre schönen Seiten.

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Foto © Berlin Chemie AG/Iacaosa/Moment/Getty Images
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