Ursachen: Wie entsteht ein Scheidenpilz

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Jede dritte Frau in Deutschland erkrankt mindestens einmal in ihrem Leben an einer Scheidenpilz-Infektion, die mit den Scheidenpilz-Symptomen Juckreiz, Brennen, Ausfluss und Rötungen einhergeht. Aber was ist die Ursache für diese oftmals unangenehme Erkrankung? Früher dachte man, dass die Ursache für die Scheidenpilz-Infektion eine unsaubere Toilette ist, die Betroffene sich nicht ausreichend waschen würde oder man sich gar beim Geschlechtsverkehr mit dem Scheidenpilz infiziert hätte. Diese Vermutungen über die Ursache von Scheidenpilz-Infektionen sind nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen falsch, sie gehören ins Land der Märchen und Mythen.

Nicht zu wenig, sondern zu viel Intimpflege kann schuld an einem Scheidenpilz sein © FotoliaUm die Ursache für die Scheidenpilz-Infektion zu verstehen, muss man sich zuerst mit der Zusammensetzung der sogenannten Scheidenflora befassen: In dieser Scheidenflora siedeln, ähnlich wie im Darm, viele Millionen unterschiedlichster Bakterien, wie z.B. die Milchsäurebakterien. Diese halten das Scheidenmilieu auf einem stabilen sauren pH-Wert von 4 bis 4,5 und bilden damit das natürliche Immunsystem der Scheide und verhindern das Wachstum von schädlichen Hefepilzen, die dort ebenfalls angesiedelt sind. Irritiert nun etwas dieses sensible Gleichgewicht der Scheidenflora, dann können sich die Hefepilze explosionsartig vermehren, verdrängen die ‚guten‘ Milchsäurebakterien und es entsteht eine Scheidenpilz-Infektion. Der besagte Hefepilz gehört in den meisten Fällen zu der Gruppe der Candida albicans-Hefepilze, da er sich immer in und auf unserem Körper befindet, spricht man in der Medizin hier von einem pathogenen Krankheitserreger, d.h. er ist nur potenziell krankmachend – ist das Immunsystem der Frau intakt, kommt es zu keinerlei Beschwerden. Welche Ursachen führen aber nun zu einer Balance-Irritation in der Scheidenflora?

Gründe für die Entstehung einer Scheidenpilz-Infektion

Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, die zu der Irritation der Scheidenflora führen und damit das natürliche Gleichgewicht stören und so eine Scheidenpilz-Infektion ermöglichen.
Als erstes ist es natürlich ein generell geschwächtes Immunsystem nach Erkrankungen und auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten, wie Antibiotika oder Cortison, eine Ursache – sie wirken sich negativ auf die Scheidenflora aus. Und auch bestimmte Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus können die Anfälligkeit für eine Scheidenpilz-Infektion erhöhen.
Ebenso stärkere Hormonschwankungen – wie beim Eintritt in die Pubertät oder während der Wechseljahre. Wissenschaftlich umstritten und noch diskutiert wird hingegen die Pille als Ursache für eine Scheidenpilz-Infektion.
Unstrittig ist aber, dass alles, was zu einem sauerstoffarmen, feuchtwarmen Klima in der Genitalregion führt – in dem sich die Candida-Hefepilze besonders wohlfühlen – eine Ursache für Irritationen ist, wie das Tragen von synthetischer, luftundurchlässiger enger Unterwäsche oder feuchter Badekleidung. Auch der tägliche Gebrauch von Slipeinlagen kann wegen der zusätzlichen Reibung zur Reizungen führen und damit eine Ursache für eine Scheidenpilz-Infektion sein. Dabei trägt frau diese ja, um sich frischer zu fühlen – aber da ist weniger oft mehr. Ähnlich wie bei der täglichen Intimhygiene: Die Benutzung von scharfen Seifen, Intimsprays oder gar Scheidenspülungen ist überflüssig und irritiert nur das sensible Gleichgewicht der Scheidenflora.

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Weitere Gründe für eine Scheidenpilz-Infektion: Ernährung, Stress, die Psyche

Sicherlich ist es keine neue Erkenntnis, dass unsere Ernährung existenziell zu unserer Gesundheit beiträgt, so kann eine einseitige und vor allem sehr zuckerreiche Ernährung durchaus auch eine Ursache von einer Scheidenpilz-Infektion sein, denn die Hefepilze ernähren sich vermehrt von Zucker – die Scheidenflora gerät aus dem Gleichgewicht.
Zuletzt können auch andauernder Stress und psychische Probleme Einfluss auf unser Immunsystem und die Scheidenflora haben, gerade in sehr stressigen Lebensphasen ist frau dann besonders anfällig für eine Scheidenpilz-Infektion.
Erfahren Sie hier mehr über die Behandlung einer Scheidenpilz-Infektion.

In Kooperation mit Bayer HealthCare.

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