Vom Winde verweht… Keine Chance den Windpocken!

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Wenn am 10. Juni 2016 die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich startet und viele Menschen gemeinsam den Fußballteams zujubeln, ist die Gefahr einer Ansteckung mit übertragbaren Infektionen besonders groß. So sind z. B. Windpocken (Varizellen) eine hoch ansteckende Virus-Erkrankung, die vorrangig durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten oder Sprechen übertragen wird. Wer sie noch nicht hatte und nicht gegen Varizellen geimpft wurde, steckt sich beim Kontakt mit einem erkrankten Menschen fast immer an – dazu reicht es sogar schon, sich nur mit ihm im selben Raum aufzuhalten. Eine Impfung kann vor einer Infektion schützen und auch der möglichen Folgeerkrankung Gürtelrose vorbeugen.

Die Kinderkrankheit „Windpocken“ wird von Varizella-Zoster-Viren verursacht, die zu den Herpes-Viren gehören. Hauptsächlich übertragen sie sich durch die Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen, Atmen oder Sprechen. Beinahe jeder Kontakt zwischen einer erkrankten und einer ungeschützten Person kann zu einer Ansteckung führen – die Windpocken werden also wortwörtlich über den „Wind“ verbreitet und erreichen jeden im Umkreis von mehreren Metern, der nicht immun ist. Nahezu alle ungeschützten Menschen, die dem Virus ausgesetzt sind, erkranken daran. Infektionsgefahr besteht bereits ein bis zwei Tage vor dem Auftreten der typischen, mit Flüssigkeit gefüllten Pusteln. Zwar können dann bereits Symptome wie Kopfschmerzen auftreten, aber von ihrer Windpockenerkrankung wissen Infizierte oft noch nichts. Wenn beim Aufkratzen der juckenden Bläschen das Sekret an die Hände gelangt, kann die Infektion auch direkt von Hand zu Hand oder über verunreinigte Gegenstände durch Schmierinfektion weiter gegeben werden. Von den Händen gelangen die Viren dann leicht auf Nasen- und Mundschleimhaut.

In der Regel verläuft die Erkrankung ohne schwere Komplikationen. Eine häufige Folge der Windpockenerkrankung ist aber eine „Sekundärinfektion“, bei der sich der Hautausschlag ein weiteres Mal durch Aufkratzen der Wunden entzündet. Neugeborene, Personen mit einem geschwächten Immunsystem sowie Schwangere können allerdings auch schwere Krankheitsverläufe durchmachen.

Am besten schützt die Impfung…

Um dieses Risiko zu verringern, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut aufgrund der hochansteckenden Viren seit 2004 eine frühe Schutzimpfung für alle Kinder, die meistens in Kombination des MMR-Impfstoffes (Masern, Mumps und Röteln) mit dem Varizellen-Impfstoff als Vierer-Kombination MMRV erfolgt. Die erste Impfdosis wird zwischen dem vollendetem 11. bis 14.  Lebensmonat gegeben. Seit 2009 empfiehlt die STIKO eine zweimalige Impfung gegen Varizellen.

Die zweite Dosis sollte zwischen dem 15. und 23. Lebensmonat mit einem Abstand von vier bis sechs Wochen zur ersten Dosis gegeben werden: Auch Jugendlichen, Frauen mit Kinderwunsch und Menschen mit bestimmten Erkrankungen, wie einer starken Neurodermitis, wird die Impfung empfohlen, wenn sie noch keine Windpocken hatten.
Die Vierer-Kombination MMRV erspart dem Impfling nicht nur einen zusätzlichen Piekser, sondern verbessert ebenso die Durchimpfungsraten – ein Vorteil für die gesamte Population.

… auch vor Folgeerkrankungen

Die Windpocken hinterlassen eine sehr lang anhaltende, wenn nicht gar lebenslange Immunität. Da nach einer Windpockeninfektion die Viren aber in den Nervenzellen des Rückenmarks verbleiben, kann die Infektion Jahre später unter bestimmten Umständen – zum Beispiel bei einer geschwächten Immunabwehr, durch UV-Strahlung oder Stress – wieder aufflammen und eine Gürtelrose (Zoster) oder Lippenherpes auslösen. Diese sind oft von starken Schmerzen begleitet, die monatelang anhalten können.

Windpocken - Mögliche Ansteckungswege - Infografik (Grafik © GSK)

Mit freundlicher Unterstützung von GlaxoSmithKline

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Foto © Wolfgang Dirscherl pixelio.de
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