Mit der CAR-T-Zelltherapie können bestimmte Formen von Blutkrebs bekämpft werden. Die Behandlung ist eine von wenigen Optionen für Patienten, bei denen die Möglichkeiten der bisherigen Standardtherapien ausgeschöpft sind. Was die Therapie auszeichnet, erläutert Prof. Georg Lenz vom Universitätsklinikum Münster im Interview.
Wie funktioniert die CAR-T-Zelltherapie?
Die CAR-T-Zelltherapie wird eingesetzt zur Behandlung bestimmter bösartiger Blutkrebserkrankungen, z. B. unterschiedlicher Lymphomtypen und bestimmter Leukämieformen. Dazu entnehmen wir Patienten körpereigene Immunzellen – die T-Zellen – und modifizieren diese genetisch so, dass sie spezifische Zielzellen erkennen. Anschließend erhalten die Patienten die T-Zellen per Infusion. Nach der Infusion behalten wir die Patienten noch mehrere Tage zur Nachbeobachtung im Krankenhaus.
Wer ist für die neue Therapie geeignet?
Die CAR-T-Zelltherapie ist für Patienten, bei denen die Standardtherapien nicht angeschlagen haben oder ausgereizt sind. Das heißt, dass Patienten eine innovative, mittlerweile gut etablierte, weitere Therapieoption angeboten werden kann. Für diese Gruppe eröffnet die CAR-T-Zelltherapie eine Chance auf neue Perspektiven.
Wie oft wird die CAR-T-Zelltherapie angewendet?
Im Unterscheid zu anderen Therapien, bspw. Chemotherapien oder anderen Immuntherapien, werden CAR-T-Zellen in der Regel nur einmal verabreicht. CAR-T-Zellen sind eine Art ‚lebendes Medikament‘ – die genetisch veränderten Zellen können im Organismus überleben und sich vermehren. Somit kann das Abwehrsystem wieder seiner ursprünglichen Aufgabe nachkommen.
Wo wird die CAR-T-Zelltherapie verabreicht?
Die Anwendung der CAR-T-Zelltherapie ist Zentren vorbehalten, die speziell dafür qualifizierten sind. Neben unserem Zentrum am Universitätsklinikum Münster, gibt es in Deutschland rund 40 weitere Zentren. Diese sind unter dag-hszt.de/CAR-T.html aufgelistet.
Mit freundlicher Unterstützung durch die Gilead Science GmbH, Martinsried