Klimawandel und Reiselust führen dazu, dass Infektionen wie das West-Nil-Fieber und das Dengue-Fieber auch in Deutschland vermehrt auftreten. Die Mehrzahl der Betroffenen steckt sich nach wie vor auf Reisen an. Zwar ist unklar, ob und in welchem Umfang urlaubsbedingte Fernreisen dieses Jahr möglich sein werden. Dennoch ist es gut zu wissen: Labortests klären, was hinter fiebrigen Erkrankungen unklarer Ursache steckt, so das IPF am Welt-Malaria-Tag.
Dem West-Nil-Fieber auf der Spur
Viele Tropenkrankheiten werden durch Stechmücken übertragen. Dazu gehört auch das West-Nil-Fieber. Seit 2019 registriert das Robert Koch-Institut (RKI) immer wieder auch Krankheitsfälle, die nicht auf eine Fernreise zurückgehen. Da das West-Nil-Virus nach neuen Erkenntnissen auch im kühleren Deutschland überwintern kann, rechnen die Expert*innen damit, dass sich auch zukünftig Menschen durch einen Mückenstich mit der Krankheit anstecken können. Bei 20 Prozent der Infizierten treten grippeähnliche Beschwerden auf. In seltenen Fällen kann die Krankheit auch das Gehirn befallen. Zur Diagnose untersuchen Labormediziner*innen eine Blutprobe oder Rückenmarksflüssigkeit auf typische Antikörper.
Differenzialdiagnostik bei Dengue-Fieber
Mit zwischen 600 und 800 Fällen pro Jahr gehört das Dengue-Fieber zu den häufigsten Fieberinfektionen nach Reisen. Es wird unter anderem von der Asiatischen Tigermücke übertragen, die inzwischen auch hierzulande anzutreffen ist. Bisher sind jedoch noch keine Infektionen durch Tigermücken in Deutschland bekannt. Die Symptome ähneln auch bei Dengue-Fieber zu Beginn denen einer Grippe. Mitunter kann es zu schweren Verläufen mit starken Bauchschmerzen, anhaltendem Erbrechen, schneller Atmung, blutenden Schleimhäuten und Bluterbrechen kommen. Stellt sich nach einer Tropenreise Fieber ein, sollten Betroffene sich untersuchen lassen. Die Laboranalyse einer Blutprobe erlaubt es, die Ursachen genau zu diagnostizieren und von anderen Reiseinfektionen wie Chikungunya-Fieber, Malaria oder Gelbfieber abzugrenzen.