Langzeitfolgen der Gürtelrose treten für gewöhnlich nur dann auf, wenn das Immunsystem bereits vor der Infektion stark geschwächt war, Vorerkrankungen bestanden oder aber keine frühzeitige Behandlung der Infektion erfolgte.
Risikofaktoren für Langzeitfolgen der Gürtelrose
Die Gefahr für negative Folgen einer Gürtelrose kann durch einige Faktoren erhöht werden. Zu diesen gehören:
- Alter: Etwa ab dem 55. Lebensjahr steigt das Risiko für Gürtelrose Spätfolgen, wie beispielsweise Nervenschmerzen.
- Lokalisation: Vor allem im Bereich der Augen und Ohren kann eine Gürtelrose zu schweren Schäden führen. Eine Einschränkung der Sehkraft und des Hörvermögens sind mögliche Folgen. Auch wenn sich die Infektion auf den ganzen Körper ausbreitet und alle Organe befällt, können Vernarbungen und Insuffizienzen auftreten.
- Kratzen: Wie bei Windpocken bilden sich auch bei der Gürtelrose Bläschen, von denen ein starker Juckreiz ausgehen kann. Werden diese aufgekratzt oder durch Kleidung und unbedachte Berührungen aufgerieben, bestehen gleich zwei Gefahren. Zum einen können durch die offenen Wunden weitere Erreger eindringen und eine sekundäre Infektion auslösen. Zum anderen kann es zur Vernarbung der Haut kommen.
- geschwächtes Immunsystem: Ein supprimiertes Immunsystem erhöht die Gefahr für einen schweren Krankheitsverlauf und Gürtelrose Langzeitfolgen. Denn das Virus kann sich bei einer schwachen Immunabwehr schneller und einfacher ausbreiten. Dadurch werden das Gewebe und der Organismus als solcher stärker geschädigt.
- Vorerkrankungen: Bestimmte Vorerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes mellitus, AIDS oder Krebs sowie die Einnahme von entsprechenden Medikamenten kann den Körper anfälliger für Infektionen werden lassen. Auch ein vorangegangener Schlaganfall kann die Abwehr schwächen und das Risiko für Infektionen erhöhen.
- ausbleibende Behandlung: Wird die Gürtelrose nicht frühzeitig erkannt und erfolgt nicht zumindest eine Therapie der Symptome zur Linderung der Beschwerden, kann ein schwerwiegender Verlauf mit entsprechenden Schäden die Folge sein.
Gürtelrose: Folgen und potenzielle Schäden
Mögliche Folgen einer Gürtelrose sind:
- Narben: Wenn die Bläschen aufplatzen oder aufgekratzt werden, können sich Narben bilden. Das Gewebe ist dann nicht nur in Hinblick auf die Struktur verändert, sondern kann auch verfärbt eingesunken oder erhaben sein.
- Hirn- und Hirnhautentzündung: Der Virus kann sich ausbreiten und weitere Gewebe und Organe befallen. Darunter auch das Nervensystem, das Gehirn und die Hirnhaut. Eine solche Erkrankung kann wiederum für neurologische Schäden und Ausfallerscheinungen sorgen.
- Neuralgie: Wenn die Nerven von dem Herpes Zoster Virus so stark angegriffen und geschädigt wurden, dass weiterhin Schmerzen bestehen oder diese nach dem Abklingen der Infektion erneut auftreten, besteht eine Neuralgie. Diese äußert sich durch Schmerzen und starke Berührungsempfindlichkeit. Brennende Dauerschmerzen oder abrupte Schmerzattacken sind möglich. In schweren Fällen können die Beschwerden auch nach einem Jahr noch bestehen. Für gewöhnlich klingen sie mit der richtigen Behandlung und einer gezielten Schmerztherapie jedoch ab und die Nerven können sich erholen.
- Lähmungen: Durch ein angegriffenes Nervensystem können Missempfindungen auftreten, fehlende Sensibilität bestehen aber auch Lähmungen sind möglich.
- nachlassende Sehkraft: Ist das Gesicht beziehungsweise der Kopfbereich betroffen und weitet sich die Infektion auf die Augen aus, kann der Sehnerv in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine Einschränkung der Sehkraft bis hin zur Blindheit ist daher eine der möglichen Gürtelrose Langzeitfolgen.
- beeinträchtigtes Gehör: Ebenso wie bei den Augen kann die Gürtelrose auch das Gehör angreifen und damit zu einer geschwächten Hörkraft oder vollständigem Hörverlust führen.
Können Gürtelrose Spätfolgen vorgebeugt werden?
Eine Garantie für die vollständige Vorbeugung gibt es nicht. Es gibt jedoch entsprechende Maßnahmen, die das Risiko für schwere Verläufe und Spätfolgen reduzieren können.
Dazu gehören:
- antivirale Behandlung: Durch eine antivirale Behandlung kann der Schweregrad und die Ausbreitung der Gürtelroseverringert werden. Die Gefahr für Langzeitfolgen wird gesenkt.
- frühzeitige Therapie: Je zeitiger die Gürtelrose erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Erfolgschancen und umso geringer ist das Risiko für Schäden durch die Infektion.
- Schonung: Der Körper wird durch das Virus stark belastet. Hinzu kommen Schmerzen, Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Damit sich der Organismus erholen kann, sollte er daher so gut wie möglich geschont werden. Viel Schlaf, Entspannung und frische Luft sowie eine ausgewogene Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und der Verzicht auf Belastung und anstrengende Aktivitäten gehören dazu.
- Stärkung des Immunsystems: Ein gezielter Aufbau des Immunsystems kann dabei helfen, die Infektion schneller zu überwinden und den Verlauf leichter zu halten. Die körpereigene Abwehr kann den Herpes Zoster Virus einfacher und effektiver bekämpfen und sich auch schneller von der Krankheit erholen. Generell dient ein starkes Immunsystem als eine gute Vorbeugung gegen Infektionen. Eine gesunde Lebensweise, der Verzicht auf übermäßigen Konsum von Alkohol und Nikotin, Bewegung an der frischen Luft und gezielte Entspannung tragen dazu bei, das Immunsystem stark zu halten.
- Abstand und Hygiene: Wenn eine Infektion mit Gürtelrose besteht, ist das Immunsystem geschwächt. Hinzu kommt, dass aufgrund der Bläschen kleine Wunden auf der Haut entstehen. Auch hierdurch können weitere Krankheitserreger einfacher in den Körper eindringen. Wichtig ist daher bis zur vollständigen Genesung ausreichend Abstand zu anderen Menschen zu halten und verstärkt auf Hygiene zu achten.
- Kratzen vermeiden: Um die Bildung von Narben und sekundäre Infektionen zu vermeiden, sollte nicht an den Bläschen gekratzt werden. Von den bei einer Gürtelrose entstehenden Bläschen kann ein erheblicher Juckreiz ausgehen. Bei der Erkrankung verhindern die Schmerzen meist, dass dem Juckreiz nachgegeben und gekratzt wird. Sollte es dennoch passieren, erhöht sich dadurch jedoch das Risiko für Folgeschäden.
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