Schlaganfall bei Babys & Kindern

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Ein Schlaganfall bei Kindern ist besonders beängstigend. Doch woran lässt sich der Hirnschlag erkennen, was sind die Risikofaktoren und worauf sollte bei Erster Hilfe geachtet werden?

Schlaganfall bei Kindern: Ursachen

Einige der typischen Risikofaktoren für einen Schlaganfall sind bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern nicht zutreffend, da sie in der Regel nicht rauchen oder übermäßigen Alkoholkonsum betreiben. Auch Stress und hoher Blutdruck können für gewöhnlich ausgeschlossen werden. Ebenso wie hormonelle Verhütungsmittel. Daher handelt es sich bei den häufigsten Risikofaktoren für einen Schlaganfall bei Kindern unter anderem um:

  • Infektionskrankheiten
  • Missbildungen der Gefäße
  • vererbte erhöhte Neigung zu Blutgerinnseln
  • Herzerkrankungen

Schlaganfall und Kinder: Welche Symptome zeigen sich?

Die Symptome zeigen sich bei Säuglingen und Kleinkindern oftmals stark verzögert, wodurch die Diagnose erschwert wird. Grundlegend handelt es sich bei den Anzeichen aber um die gleichen Beschwerden wie bei Erwachsenen. Sie umfassen unter anderem:

  • Schwindel und Übelkeit bis hin zum Erbrechen
  • Bewegungsstörungen und Lähmungen, beispielsweise nicht mehr zugreifen können oder ein Bein nachziehen
  • Sprach- oder Lautbildungsstörungen
  • halbseitige Lähmungen
  • starke, abrupt auftretende Kopfschmerzen

Die Verzögerungen im Auftauchen der Symptome eines Schlaganfalls ist darauf zurückzuführen, dass das Gehirn bei Kindern noch in der Entwicklung ist. Die Reifung ist noch nicht abgeschlossen, sodass Probleme erst später auffallen. Die Diagnose ist dadurch erschwert, allerdings sind die Heilungschancen bei Kindern auch besser als bei Erwachsenen.

Schlaganfall im Mutterleib

Ein Schlaganfall kann jederzeit stattfinden, sogar bei ungeborenen Kindern. In der medizinischen Fachsprache werden derlei Fälle als fetale Schlaganfälle bezeichnet. Wiederum können erbliche Veranlagung aber auch Kombinationen aus Krankheit, Medikamenten und Rauchen die Ursachen sein.

Die Durchblutungsstörung im Gehirn des Fetus kann während der Schwangerschaft nur schwer festgestellt werden. Daher handelt es sich in der Regel um Zufallsbefunde. Häufig fällt der Hirnschlag jedoch erst deutlich später auf, wenn der Säugling Entwicklungsstörungen oder eine halbseitige Lähmung aufweist.

Schlaganfall bei einem Kleinkind

Die Phasen der Entwicklung im Kleinkindalter unterscheiden sich zeitlich von Kind zu Kind. Einige können bereits sehr zeitig reden und laufen. Andere lernen beides erst später. Ein Problem muss dabei nicht bestehen. Aufgrund dieser Unterschiede wird es jedoch zusätzlich erschwert, schnell eine Diagnose zu stellen und entsprechende Therapiemaßnahmen einzuleiten.

Bei Kleinkindern besteht im Gegensatz zu Säuglingen jedoch der Vorteil, dass sie sich – auch nonverbal – bereits äußern können. Fassen sie sich beispielsweise an den Kopf und weinen oder werden sehr unruhig, muss von einem gesundheitlichen Problem ausgegangen werden. Geschieht dies zusätzlich noch abrupt oder machen die Kinder deutliche Rückschritte in der Entwicklung ohne ersichtlichen Grund, ist umgehend ein Arzt aufzusuchen.

Kann einem Schlaganfall bei Kindern vorgebeugt werden?

In einigen Fällen ist das durchaus möglich. Eine Garantie für die Prävention gibt es allerdings nicht. Wichtig sind:

  • gesunde Lebensweise: Bereits vor einer geplanten Schwangerschaft sollte auf potenziell gefährliche Substanzen, wie Alkohol und Nikotin verzichtet werden. Zudem ist eine gesunde Ernährung und ausreichende Flüssigkeitsversorgung erforderlich. Sinnvoll ist weiterhin die Einnahme von Folsäure. Da Folsäure- beziehungsweise Folatmangel zu einem der häufigsten Mängel gehört, wird mittlerweile empfohlen, bereits mehrere Monate vor der Empfängnis die Folsäure-Zufuhr zu erhöhen.
  • Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft: Das Wahrnehmen der Vorsorgeuntersuchungen ist entscheidend für die frühzeitige Erkennung von potenziellen Problemen und daher auch für eine entsprechende Therapie. Je früher mögliche Krankheiten und Durchblutungsstörungen erkannt werden, umso erfolgreicher gestaltet sich die Behandlung in der Regel.
  • regelmäßige Kontrolluntersuchungen: Nicht nur die Untersuchungen in der Schwangerschaft, sondern auch in den ersten Jahren der Kindheit sind entscheidend. Hierbei können Krankheiten oder Veränderungen schneller auffallen und dementsprechend auch frühzeitig behandelt werden. Mögliche Schäden durch einen Schlaganfall im Kindesalter lassen sich daher ebenfalls besser verhindern oder ausgleichen.
  • Flüssigkeitszufuhr: Flüssigkeitsmangel beziehungsweise Dehydration, wie er in der Fachsprache heißt, kann das Risiko für einen Schlaganfall bei Säuglingen und Kleinkindern erhöhen. Daher sollte sehr stark darauf geachtet werden, dass Kinder genug trinken. Vor allem im Sommer oder bei erhöhter Körpertemperatur, die in jungen Jahren häufiger auftritt, kann ein Flüssigkeitsmangel schnell vorkommen. Dies betrifft sogar Kinder, die noch gestillt werden.

 

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Bildnachweise
Beitragsbild: © Luma Pimentel / Unsplash

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